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"Mona" (meine Wunschkatze) und "Tiger" (der Tollpatsch)
Mona kam zufällig am 09.09.1993 zu mir. Eine kleine Fundkatze aus der der Stadt Norden.
Aufgefunden wurde sie mit ihrer kleinen Schwester Lena, die heute bei der Vorsitzenden der Hilfsaktion für Katzen in Emden lebt, ausgesetzt auf einem Parkplatz bei einem Kaufhaus.
Geboren wurden beide lt. Tierarzt ungefähr Ende Juli 93. Ich hatte schon drei Katzen (Charly, Tini und Max = zu den Dreien komme ich mit einer jeweils eigenen Geschichte später mal) bei mir Zuhause in einer größeren Dachwohnung, die katzengerecht , d.h.: Kratzbäume, Körbe, Höhlen, 2 versteckte Katzenklo's im großen Bad und 2 unter der Eckbank in der riesig-langen Küche, im Flur angeklebter grober Teppichboden, großer Eß-/Trinkplatz und und und, eingerichtet war.
Die Vorsitzende des Katzenvereins rief mich an und teilte mir mit, dass sie vom Norder Verein 2 kleine Katzen bekommen hätte u.a. eine kleine "schwarze" - und die wolle ich ja wohl noch adoptieren.
Mein "Traum" von einem kleinen schwarzen "Teufel" sollte also Wahrheit werden.

Fahrradtasche geschnappt, per Pedes dort hin fahren - das ging ruckzuck. Dort angekommen sollte mir aber die kleine Lena (eine kleine Tigerin mit riesig-langem Schweif) "untergejubelt" werden, weil die Vorsitzende "die kleine, süße Schwarze" selbst behalten wollte.
Das war wohl nichts - Lena kam aus dem Kleiderschrank nicht raus und und die kleine schwarze Maus krabbelte aus dem Gitterkasten heraus und mir den Rücken hoch auf die Schulter, schmiegte sich an und schnurrte was das Zeug hielt.
"I c h war adoptiert! " Nach einigem Hin und Her (die Tigerin ist doch so niedlich und noch so scheu, usw) steckte ich meine kleine Mona in die gepolsterte Fahrradtasche und ab nach Hause.

Eine kleine schwarze Katze mit Riesen-Gold-Augen, einer kleinen weißen Mondsichel am Hals und einem kleinen weißen Dreieck zwischen den Hinterbeinen am Bäuchlein. Süß - einfach nur süß!
Zuhause in der Wohnung angekommen, Tasche aufgemacht und meine "Mona" untersuchte die Wohnung. Charly und Tini beschnupperten sie freundlich und Charly zeigte ihr wie ein Katzenklo benutzt wird. Charly - mein Wegwerf-Kater - (oder auch der Erzieher/Schmuser/Ersatz-Vater-Mutter der bei mir lebenden und noch kommenden/später gehenden Katzen) übernahm die Erziehung und Pflege.
Ein paar Tage vorher hatte ich "Max", einen kleinen schwarz-weißen Kater mit riesigen Fledermaus-Ohren, großen braunen Mandelaugen und großen Pfötchen ("Puma/Panther"?) auf einem Bauernhof in der Umgebung von Emden "gerettet" - er ist auch ca. Ende Juli 93 geboren, so daß Mona einen gleichaltrigen kleinen Spielgefährten hatte.
Max zeigte ihr wie man einen Kratzbaum rauf und runter saust oder oben sitzen bleibt und jammert, damit "Papa Charly" kam und per "Rettungsgriff" (Nackengriff) wurde man dann wieder abwärts getragen. Das schönste war aber für beide Kleinen, wenn im Bad im Waschbecken das Wasser tropfte, dann wurde geduscht, man konnte sich waschen oder besser noch wurde hinterher von Charly und Tini abgeschleckt.
Einen Haken hatte die Sache dann allerdings meistens: Charly hielt mit den Pfoten fest, bis man richtig "gewaschen und trocken" war. Mona und Max entwickelten sich prächtig: Mona zu einer kleinen eigenwilligen "Prinzessin". Sie fordert ihre Streicheleinheiten indem sie vor einem sitzt und mit den großen Augen schaut und schaut - richtig fordernd und aufdringlich - bis man weich gekocht ist, weil sie schmusen will.
Ab auf den Schoß, hingesetzt, erst einmal treteln, dann die Pfoten rechts und links auf/an den Schultern, Kopf beim Frauchen unterm Kinn - schnurren wie eine Nähmaschine - und kraulen lassen - dann legt man sich wie ein Baby in den Arm und läßt sich den Bauch kraulen - schläft fünf Minuten und geht dann wieder ab oder ärgert die anderen Mit-Katzen. Sie frißt fast alles (aber auch auf). Und sie "klaut" - auch wenn sie heute noch bei mir ist: immer noch meine Menthol-Zigaretten. Die wurden sehr sorgfälig alle unter die Waschmaschine gerollt - das war ihr Versteck dafür.
Von meinen Lakritz-Bonbons (halb schwarz=Lakritz / halb weiß= Pfefferminz) lagen immer nur noch die schwarzen Stücke in der Schale auf dem Beistelltisch. So was dummes - ich mag aber nicht nur Lakritz. Mona war/ist regelrecht süchtig nach Pfefferminz.
Max wurde zu einem Riesen-Kater (der Friedens-Richter/Schlichter), der bei Mona's Weggang neun Kilo wog und immer noch nicht wußte, ob er Puma oder Panther werden wollte.

Im übrigen ist bei mir das Schlafzimmer nicht tabu für Katzen - alle können überall hin -nur nicht raus.
Und alle Katzen sind kastriert und geimpft - Impfungen sollten auch für Wohnungskatzen immer angesagt sein. Es kamen und gingen dann im Laufe der Zeit noch ein paar Katzen/Kater, da ich im Verein aktiv tätig war und auch Katzen gesund pflegte bzw. sie weiter vermittelte.

Irgendwann kam - wieder von einem Parkplatz - ein "angefahrener" - aufgefundener rot-gestromter Kater, ca. 10-12 Wochen alt - der Tiger - dazu.
Der Brustkorb war etwas ramponiert - man mußte ihn vorsichtig hochheben - und seine Motorik (seine Bewegungsabläufe) waren gestört.
Mona gesehen und es war geschehen. Aus Mona wurde "Mama-Mona"!
Ein großer Katzen-Tragekorb wurde Schlafplatz für beide, denn wo der eine war war auch der andere. Ein Herz und eine Seele wie man so schön sagt. Mona sorgte dafür, daß der Tiger richtig gewaschen wurde - er konnte es nicht richtig, weil auch wohl der Kiefer etwas lädiert war - und daß er sein Fressen bekam.
Allerdings teilten sie sich auch meine Lakritz-Pfefferminzstücke, so daß ich alles wegstellen muß. Bei Tiger kam noch hinzu, daß er gerne Kekse, vor allen Dingen Lebkuchen, stiebitzte.
Bei mir stand wenn, alles "katzensicher" auf dem Beistelltisch, denn sonst bekam ich nichts davon.

War mal Streit mit den anderen - schlichtete entweder Max, der Friedensrichter - oder Mona verteidigte ihn mit Zähnen und Krallen - an den Tiger kam niemand von den anderen ran. Springen war bei ihm nicht drin, er sprang vorbei. Klettern ging nicht und fangen (z.B. Fliegen oder von mir Granat- Krabben-) konnte er auch nicht.
Er war ein kleiner Schmusekater - "ein Stück" Inge und Mona. Für Dorle (Kri-Kri) wurde er zum Qäulgeist, denn er lauerte immer wo sie wohl war und führte dann aus dem Hinterhalt einen Scheinangriff aus, weil sie so schön "quieckte" (heute noch). Hinterher konnte man sich dann ja bei "Mama Mona" - auch als ausgewachsener Kater - schön verstecken.

Bald hatte ich aber "zuviele" Katzen, denn man darf nicht vergessen, daß jedes Tier seine Pflege und auch Streicheleinheiten braucht. Zudem war ich da noch allein-lebend und das heißt auch berufstätig. Also setzte ich zu einem Wochenende Ende 1995 eine Anzeige in die Zeitung: verschmuste, geimpfte Katzen in gute Hände abzugeben.
Die Reaktion war mäßig aber einige konnten ein neues und gutes Zuhause finden. Die Zusage von mir, daß bei Urlaub und Krankheit oder anderen Verhinderungsfällen die Katzen wieder bei mir gegen Futter und Streu in die Großfamilie zurück könnten, wurde gern angenommen und wird auch heute noch genutzt.

So fanden auch Mona und Tiger ein neues Zuhause.

Ein Arzt aus Emden kam und fragte, welche kann ich mitnehmen - meine Antwort war, lassen sie die Tiere entscheiden. Da er einen Katzenkorb mitgebracht hatte und Tiger neugier war -naja - da war er auch schon drin. Tja, dann brauche ich noch eine für meine Frau sagte der Doctore.
Au-Backe - ich dachte - ich käme drumrum - aber - wo Tiger war - war auch Mona. Die saß schon im Korb mit Tiger. Da die zwei aber stets zusammen waren - schweren Herzen - gab ich beide Katzen mit.
Sie bekamen ein schönes neues Zuhause in einem kleinen Dorf bei Emden: eine alte Villa mit einem schönen großen Garten mit altem Baum- und Buschbestand.
Beide wurden "Draußen-Katzen". Interessanterweise bin ich jetzt gegen Mona's Fell allergisch, d.h., wenn wir im Urlaub schmusen habe ich "Masern" dort wo ihr Fell an meiner Haut war.
Mona sorgte weiter für Tiger mit "Mäusen und (leider) auch Vögel". Das Ärzte-Paar hatte seine Freude an den Beiden. Tiger war letztes Jahr zu neugierig und wollte wissen, was hinter den Bäumen, Büschen, dem Zaun und dem Graben war und kam vor ein Auto - er hat nicht gelitten, war sofort tot.
Mona ist seither nicht mehr die gleiche Katze. Sie kommt nicht mehr hocherhobenen Hauptes hierher - Motto: Achtung, der Chef kommt-, sondern : bitte tut mir nichts.
Vielleicht verwindet sie den Verlust von Tiger ja irgendwann. Im übrigen sieht man an dem Verhalten, daß auch Tiere trauern können.
Sie war auch jetzt wieder im Urlaub ihrer Leute hier bei uns, nach ein einhalb Tagen war sie dieses Mal wieder "Zuhause" bei uns allen und mittendrin im Geschehen.
Am 27.08. wurde sie vormittags wieder abgeholt. Vielleicht heißt es dann ja beim nächsten Mal wieder: Achtung! Chefin kommt!

Ich habe übrigens jetzt ein kleines Reihenendhaus mit kleinem Garten - bin immer noch berufstätig, habe aber meine alte pflegebedürftige Mutter und in der Woche tagsüber die katzenvernarrte Pflegerin bei mir - aber meine verbliebenen fünf Katzen sind immer noch alle "reine Hauskatzen" - aber richtige Schmusebacken.

So, wenns gefallen hat, bis demnächst mal wieder mit einer neuen Erzählung/Geschichte von/über meine "Ganoven".

Eure "le Cat"

Herzlichen Dank Inge!