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Für Mickey
Als ich Dich fand, als wehrloses, verhungertes Kätzchen, machte mein Herz einen Sprung.
Ich liebte Dich vom ersten Augenblick und wusste mit Deinem ersten Miauen, ich gehöre Dir.
Als Du langsam erwachsen wurdest, war ich atemlos von der Grazie, mit der Du Dich bewegtest.
Dein rabenschwarzer Pelz umhüllte Dich wie ein schimmernder Mantel.
Die Anmut, die Dich erfüllte, erlaubte nicht, dass ich jemals hart zu Dir war.
Deine Augen, die mich weise anblickten, waren Smaragde in einem gütigen, wundervollen Gesicht.
Du warst soviel klüger als ich...
Dich umgab eine Aura der Liebe und des Wissens, die mein Herz innehalten ließ,
um Dich nicht versehentlich mit seinem lauten Schlag zu erschrecken und den Moment der Stille zu zerstören.
Des Nachts wachtest Du über meinen Schlaf,
des Tags wachtest Du über mein Herz, dass für immer Dir und nur Dir gehören sollte.
Ich konnte mir kein anderes Leben, ein Leben ohne Dich mehr vorstellen.
Ich schrak vor dem Gedanken zurück, dass Du mich jemals verlassen könntest.
Ich hatte Angst vor dem Tag, an dem ich auf Dein mir heiliges Dasein verzichten muss.
Ich verdrängte jeglichen schrecklichen Gedanken an den Tag, an dem Deine zaghafte Stimme mich nicht mehr begrüßen würde, wenn ich vom Einkaufen kam oder ich morgens die Augen aufschlug.
Dein samtiges Fell, das für mich weicher war als alles, was ich je in meinem Leben berührt hatte, erfüllte mich mit Wärme und Geborgenheit. Dein zufriedenes Schnurren und Dein liebevoller Blick ließen mich wissen, dass Du ebenso empfandest, wie ich.
Du legtest Deine zarte Pfote auf meine Brust, wenn ich schlief und Dein Kopf ruhte stehts an meinem Hals, um meinen Puls zu spüren.
Noch nie hatte ich eine solche Nähe empfunden – und eine solche Ruhe.
Doch eines Morgens rief ich Dich, und Du kamst nicht angelaufen, um mich zu begrüßen...
Dein Körbchen war leer, dein Napf unberührt.
Ich glaubte, Du seiest am Abend wieder da, doch Du kamst nicht.
Minuten, Stunden, Tage vergingen....
Jeden Tag, jede Nacht lief ich hinaus und rief in wachsender Verzweiflung Deinen Namen,
doch alles was ich hörte, war der Wind, der kläglich heulte und mich frösteln ließ.
Stille umgab mich.
Keine fröhliche Begrüßung, kein Streichen um die Beine, kein Schnurren, das mir sagt,
dass wir zusammengehören.
Nun ist der Tag gekommen.
Du bist gegangen ohne Lebewohl zu sagen.
Du kamst nie zurück. Du hast Deinen Weg selbst gewählt.
Kein Hieb, kein Schmerz, kein noch so schlechtes Wort kann so schlimm sein wie das, was mit mir passiert, seit Du fort bist...
Mein Herz sagt mir, dass Du immer bei mir sein wirst, selbst wenn Du gehst.
Seit ich Deinen kleinen, grazilen Körper das letzte Mal auf dem Arm hielt, sind Monate vergangen.
Seit ich Dir das letzte Mal in Deine wunderschönen Augen blickte, verging jedoch kein Tag.
Dein Foto steht schweigend im Regal und blickt mich an.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Dich denke.
Du bist das wertvollste Geschenk, das Gott einem Menschen machen konnte.
Denn Du wirst immer in meinem Herzen sein..
Alles was bleibt, ist ein dumpfer Schmerz in meiner Brust. ...Mein Gott, wie sehr ich Dich vermisse.
Deine Augen, so klar und weise, lassen mich wissen, dass Du empfindest wie ich....
Ich werde Dich nie vergessen, Mikey.

Erwarte nicht von mir, dass ich verstehe, warum Du gegangen bist.
Verstehe jedoch nun, warum ich erwarte, dass Du irgendwann zurückkommst.
Du hast mein Leben verändert.

Herzlichen Dank Carmen!