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Mein Katzenleben

Hallo, darf ich mich vorstellen. Ich heiße Chicolino, kurz auch Chico genannt.

Meine ersten Monate in meinem Heimatland

Bei meiner Geburt war ich namenlos. Diesen Namen gaben mir meine jetzigen Eltern. An meine Katzenmutter kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich wurde auf Gran Canaria geboren. Ich wuchs mit meinen Brüdern und Schwestern auf. Irgendwann mussten wir uns unser Fressen selbst besorgen. Wir lebten in einem Park, in dem immer wieder fremde Menschen kamen und nach einiger Zeit wieder fort gingen. Sie kamen mit großen Kisten (meine jetzige Mutter erzählte mir, dass das Koffer seien), die Sie dann auch wieder mitnahmen. Also durchstreiften wir den Park, um was Essbares zu finden.
Manche Menschen waren nett und gaben uns was zu fressen, andere jagten uns weg und ich war immer sehr traurig. Manchmal mussten wir auch aus der Tonne fressen, was die Menschen so weggeworfen haben. Man muss ja leben. Meistens musste ich mit meinen Brüdern und Schwestern das Fressen teilen, was mir und meinem Magen gar nicht gefiel.

Die ersten Schritte zu meinen neuen Eltern

Eines Tages (es musste die letzte August-Woche im Jahr 1997 gewesen sein, wie meine jetzige Mutter mir erzählte) lief ich wieder mit leerem Magen durch die Gegend. Da sah ich ein kleines Häuschen, wo die Tür offen stand. Sollte ich mal schauen, ob dort liebe Menschen eingezogen sind?
Ich wagte es und schaute um die Ecke. Auf einer kleinen Terrasse im noch kleineren Garten saßen ein Mann und eine Frau und frühstückten. Mann, hatte ich einen Hunger und es duftete so schön. Leider hatte ich meine Brüder wieder im Nacken. Was sollte ich tun? Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und verjagte meine Brüder und pirschte mich langsam ran. Der Mann und die Frau wurden auf mich aufmerksam. Die Frau ging ins Haus und kam mit einem kleinen Teller und einer Schale wieder hinaus. Sollte das für mich sein? Sie ging langsam auf mich zu und sprach mit mir, was ich leider nicht verstand, denn sie sprach kein Spanisch. Aber das, was da auf der Terrasse stand, roch verführerisch und machte mir Mut.
Ich ging ganz langsam auf die Frau zu, sie streichelte mein Fell und ich verstand (ich lerne sehr schnell), dass das Fressen für mich war. Also ran an den Speck. Es schmeckte ganz herrlich, es war Wurst und frisches Wasser. Auch der Mann interessierte sich für mich. Auch er sprach mit mir und ich ließ ihn auch mein Fell streichen. Mann, da könnte man sich wohl fühlen. Sollten diese netten Menschen länger bleiben und vielleicht dort für immer leben? Das wäre ein Katzenleben.

Fortsetzung folgt!!!!

Vielen Dank an Roswitha (2. August 2006)