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Luna - die Traumkatze!

Ende April 2002 zog ich mit meinen drei Maine Coons, Zazou (3 Jahre), Duke und Donny (Geschwister, 2 Jahre), bei meinem Ex aus. Zum Glück habe ich sofort eine Wohnung mit katzenfreundlicher Vermieterin gefunden.
Als ich am ersten Tag meinen Keller einräumte, schrie draußen vor dem Fenster laut eine Katze. Das war meine erste Bekanntschaft mit Luna, natürlich ging ich raus, um nachzusehen wer da so schreit. Von einem Nachbarn erfuhr ich dann, dass Luna von einem Bäcker zurückgelassen wurde, der vor über einem Jahr seine Bäckerei unten im Haus aufgegeben hatte. Wie nett! Er brauchte keine Katze mehr zum Mäuse fangen, so konnte Luna sehen wo sie bleibt… Seitdem wurde Luna von einem anderen Nachbarn gefüttert und lebte im leerstehenden Backhaus.
Ich besuchte Luna oft draußen, und irgendwann fing ich an, sie zusätzlich zu füttern.
Mein Nachbar, der Luna fütterte, musste dann für ein paar Monate ins Ausland und fragte im Haus nach, ob jemand bereit wäre Luna solange zu füttern. Ansonsten müsse sie ins Tierheim gebracht werden, wo sie dann schwer vermittelbar sein würde. Mein Nachbar schätzte Luna so ein, dass sie sich nicht an ein Leben in der Wohnung gewöhnen könne, er hatte es versucht und sie hat ihm innerhalb einer Stunde ins Bett gepieselt, so ließ er sie wieder nach draußen. Auch würde sie sich nicht mit anderen Katzen vertragen. Luna ist übrigens ca. 7-8 Jahre alt.
Natürlich hatte ich mich sofort bereit erklärt, Luna weiterhin zu füttern. Ich wünschte mir schon länger eine vierte Katze, und dachte dann natürlich an Luna. Aber was mein Nachbar mir erzählt hatte, schreckte mich doch erstmal ab. Ich fuhr mit ihr zum Tierarzt und ließ sie impfen, gleichzeitig wurde sie gegen Würmer und Flöhe (letztere hatte sie reichlich) behandelt.
Im Oktober erfuhr ich dann, dass das Backhaus neu vermietet war, und Luna ihre Unterkunft verlieren würde. Da musste ich mir nun wirklich was einfallen lassen. Meine Vermieterin wäre mit einer Katzenklappe im Keller einverstanden gewesen, aber würde Luna diese annehmen? Etwas Zeit blieb ja noch, aber ich machte mir Sorgen was aus Luna werden sollte. Ende Oktober wütete dann in ganz Deutschland ein heftiger Sturm, und an einem Sonntagabend beschloß ich dann spontan, Luna in meine Wohnung zu holen. Ich ging runter, nahm sie auf den Arm, und trug sie hoch in den dritten Stock. Sie krallte sich an meiner Schulter fest und schnurrte die ganze Zeit. Auch dann noch als ich in meiner Wohnung angekommen die Tür hinter uns schloß. Dann stürzte sie sich direkt auf das Futter, was ich vorher bereitgestellt hatte. Meine drei Coonies hatte ich ins Wohnzimmer gesperrt. Nachdem Luna gefressen hatte, benutzte sie sofort die Katzentoilette. Dann begann sie neugierig, sich die Wohnung anzusehen. Nach ca. 3 Stunden kratzten meine beiden Kater so massiv an der Tür, dass es kaum noch auszuhalten war. Luna saß auf der anderen Seite der Tür und war auch neugierig was sich dahinter verbirgt. Also habe ich die Tür geöffnet, und Luna stand den dreien gegenüber. Zazou, Donny und Duke waren sehr neugierig auf den Neuankömmling. Dabei waren sie sehr freundlich und wollten nur schnuppern, Rudelleben sind sie ja gewohnt. Keiner von ihnen hat gefaucht, und Luna nur dann, wenn ihr einer näher als 10 cm kam. Das fand ich sehr erstaunlich! Sie zeigte sich sehr selbstbewusst und erkundete den Rest der Wohnung. Mit anderen Katzen hat sie also absolut keine Probleme.
Sie zeigte in keiner Weise dass sie wieder nach draußen will. Nach 3 Tagen bekam ich dann Panik, ob Luna nicht irgendwelche Krankheiten eingeschleppt haben könnte. Eigentlich kam mir dieser Gedanke zu spät, zusammen waren die Katzen ja schon. Aber ich wollte Gewissheit haben. Also fuhr ich nochmals mit Luna zum Tierarzt, und ließ sie auf Leukose, FIV und FIP (Corona-Titer) testen. Alles negativ! Da fiel mir ein großer Stein vom Herzen!
Luna lebte sich weiterhin gut ein, und schon nach einer Woche gab es kein Gefauche mehr.
Duke war hier bisher der Chef, und hat Zazou oft gejagt. Das war manchmal wirklich übel. Luna schlägt nach Duke, wenn er ihr quer kommt, und er respektiert sie. Dabei wird Luna aber niemals ungerecht, sondern wehrt sich nur gerade soviel wie nötig.
Zum Glück ist mein Nachbar auch damit einverstanden, dass Luna bei mir eingezogen ist. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, ihm die Katze weggenommen zu haben.
Am Anfang hatte Luna Angst vor Spielzeug, damit wusste sie nichts anzufangen. Mittlerweile spielt sie wie ein junges Kätzchen, das kannte sie vorher einfach nicht. Nachdem sie eine zeitlang meine Sofas zum Krallenwetzen benutzt hat (böse konnte ich ihr natürlich nicht sein), hat sie gemerkt dass es hier auch mehrere Kratzbäume gibt...
Luna zeigte niemals, dass sie wieder raus will, unsauber war sie auch nie. Sie fühlt sich hier superwohl, und ist eine richtig schmusige Schoßkatze geworden. Außerdem hat sie dazu beigetragen, dass sich das Verhältnis von Duke und Zazou erheblich gebessert hat. Luna spielt immer mit ihm, so kommt er kaum noch auf die Idee, Zazou zu jagen.
Es war eine absolut problemlose Zusammenführung, einfach traumhaft!
Ich hätte nie gedacht, dass sich eine Katze in dem Alter, die bisher nur draußen lebte, an reine Wohnungshaltung gewöhnen könnte. Aber das hat sie selbst so entschieden, aufzwingen kann man ihr nichts. Dafür ist sie zu selbstbewusst, und weiß genau was sie will. Sie weiß sehr wohl, was sie vorher hatte und was sie jetzt hat. Letzteres scheint ihr eindeutig besser zu gefallen.
Luna - Du bist einfach eine Traumkatze! Genau die Katze, die perfekt zu meinen Coonies passt, und ich hatte mir eine vierte Katze gewünscht. Und Dich habe ich hier hinterm Haus getroffen, wo ich hingezogen bin. Sollte wohl alles so sein...
Luna, ich bin wirklich sehr glücklich, dass wir uns gefunden haben und Du beschlossen hast, bei mir und den Coonies zu leben. Ich hoffe, wir werden noch viele glückliche Jahre miteinander verbringen!

Birgit (März 2003)