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LEO, auch auf drei Pfoten lässt es sich gut leben!

Es ist noch gar nicht so lange her, als unserem Leo etwas schlimmes zustiess. An diesem Sonntag, den 25. Mai 2003, waren wir zuhause und geniesten unseren freien Tag. Es klingelte an der Tür und der Sohn unserer Nachbarin stand draussen. Er meinte, er hätte wohl unsere Katze mit dem Auto angefahren. Sie sei einem Vogel hinterher gerannt und ihm vor das Auto gesprungen. Schnell gingen wir nach draussen um nachzusehen was geschehen ist. Ganz verstört sass Leo hinter einem Gestrüpp und jammerte. Als ich mich ihm näherte, rennte er in einem Tempo davon und versteckte sich im hohen Grass. Es dauerte noch etwa eine gute viertel Stunde bis wir ihn nachhause locken konnten. Er irrte zuerst durch die Wohnung und verkroch sich dann hinter dem Sofa. Die rechte Vorderpfote sah wirklich gar nicht gut aus. Er liess sie hangen und konnte nicht mehr darauf stehen. Wir riefen die Tierarzt Notfallnummer an und konnten dann auch gleich vorbei gehen. Die Tierärztin schaute sich die Pfote an, machte einen Verband, versorgte seine anderen Wunden und gab ihm eine Spritze gegen die Schmerzen. Sie meinte das es nicht so gut aussehe und man die Pfote vielleicht nicht mehr retten kann. Ausserdem habe er den Oberkiefer gespalten und eine Gehirnerschütterung. Der Oberkiefer wachse aber problemlos und von alleine wieder zusammen meinte sie. Wir liessen Leo in der Klinik und mussten abwarten.

Zuhause suchte ich auf dem Internet nach ähnlichen Geschichten von Katzen mit nur drei Pfoten. Zuerst fand ich überhaupt nichts, bis ich dann nach langem suchen auf die Geschichte von Lisa stiess. Sie musste auch ein Bein amputieren lassen. Es geht ihr aber wieder so gut, dass sie draussen umher springen kann auf Bäume klettert und sogar Mäuse nach Hause bringt.
(Den Bericht von Lisa findet ihr unter: www.katzenschutzverein-bad-kreuznach.de/katzen/lisa1/leben.html)

Am Montag Nachmittag rief uns der Arzt an und meinte das die Pfote nicht mehr zu retten sei. Nun müssten wir uns entscheiden, ob er sie amputieren soll, oder ob wir die Katze einschläfern wollen. Eventuell werde er auch eine Gehirnschädigung von dem Unfall tragen und nicht mehr ganz der gleiche sein wie früher. Wir fuhren gleich in die Klinik um zu schauen wie es unserem Leo geht. Als er unsere Stimmen hörte reagieret er gleich darauf und schaute umher. Wir konnten ihn kraulen und er schnurrte ganz zufrieden. Der Tierarzt war positiv beeindruckt das er so gut auf uns reagierte. Der Arzt erklärte uns dann, das ein Katze genau so gut mit nur drei Pfoten leben kann. Sie werde auch wieder alles machen können wie früher. Auch der Bericht von "Lisa" half uns bei unserer Entscheidung. Deshalb entschlossen wir uns die Pfote amputieren zu lassen. Der Arzt konnte uns aber nicht garantieren, dass Leo diese Operation überleben wird, weil er auch eine Hirnblutung durch den Umfall erlitt.

Am Dienstag ging meine Frau nochmals bei der Klinik vorbei und brachte ihm sein Lieblings Tüchlein. Leo hatte richtig Freude das er Besuch bekam. Als die Arztgehilfin das Fenster öffnete, schnupperte Leo die frische Luft und hörte den Vögel zu wie sie pfiffen. Es kam wieder richtig Leben in ihm auf. Mit der Operation musste der Arzt noch abwarten bis die Gehirnblutung etwas zurück ging.

Am Mittwoch wahr es dann so weit und Leo wurde operiert. Wir wahren überglücklich, als uns der Arzt anrief und meinte das Leo die Operation gut überstanden habe!!! Er musste noch bis am Freitag zur Überwachung dort bleiben. Leo bekam eine grosse Box die eigentlich für Hunde bestimmt war, damit er sich im aufstehen und laufen üben konnte.

Dann endlich war es soweit und wir durften unseren Leo wieder nach Hause holen! Seine Schwester Luna reagierte aber etwa gar nicht gut auf ihn, fauchte ihn an und ging schnell nach draussen als sie Leo und die Katzenbox sah. Sie verschwand für etwa 2 Wochen bis sie sich wieder blicken liess. Langsam gewöhnt sie sich aber wieder an ihn.
Leo lief schon wieder in der ganzen Wohnung umher und sprang auch schon wieder auf den Fenstersims. Beim herunter springen hatte er anfangs noch mühe und fiel manchmal auf die Nase. Das Fressen von Trockenfutter war auch kein Problem trotz des gespaltenen Oberkiefers. Die ersten paar Tage mussten wir ihm noch Schmerzmittel und Antibiotika geben. Anfangs hatte er manchmal Schmerzen an der amputierten Pfote und wollte sich in die Pfote beissen die gar nicht mehr da war. Die Wunden verheilten aber schnell und die Haare sind auch schon bald so lange wie sie mal waren.
Schon am zweiten Tag wollte er am liebsten wieder nach draussen. Wir warteten dann noch bis Montag ab und liessen ihn dann gehen. Anfangs war er nur ums Haus, mit der Zeit gingen seine Ausflüge aber auch weiter und wurden länger. Mit den anderen Katzen in der Nachbarschaft hatte er bis jetzt auch keine Probleme und wusste sich immer zu wehren.
Leo ist immer noch genau so wie früher. Er hat sich kein bisschen verändert und ist voller Lebensfreude! Wir sind froh, dass wir uns so entschieden haben. Um nichts auf der Welt möchten wir ihn missen. Wir können nur jedem empfehlen der sich auch in so einer Situation befindet der Katze eine weiteres Leben zu schenken. Es lohnt sich!

von Fehlmann Daniel und González Susana, Frauenkappelen, Schweiz

Leo Leo

Danke an Susana und Daniel (Juli 2003)