Geschichten, die direkt ins Herz treffen | zurück | sitemap | mail | home |


Vom Kater, der keine Mäuse mehr fangen konnte
Ein Hörspiel nach einer Erzählung von Cornelia Eichner!

A uf einem Feld bei dem Dorf Wöllnau lebte ein Kater.
Sein täglicher Broterwerb war der Mäusefang.
Manchmal hatte er einen guten Tag.
Da kamen ihm besonders viele Mäuse unter die Krallen.
Einige davon aß er selbst.
Die, die übrig waren, bot er im Dorf zum Verkauf an:
Mäuse zu verkaufen, Mäuse zu verkaufen!
Er legte sie einem Menschen vor die Füße.
Dafür erhielt er einmal ein wenig Zärtlichkeit,
Na, meine kleine liebe Mieze, was bringst du mir denn da Feines?
Das hast du fein gemacht, dafür streichel ich dich ein wenig

Schnurren

ein andermal konnte er sich an einer Schale Milch betrinken.
Hin und wieder sang ihm eine Frau für die Maus auch ein Lied.
Das klang in etwa so:
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihhhhhhhhh, eine Maus, iiiiiiiiiiiiiiiiiiihhhhhhhhhhhhhhh
Das gefiel ihm aber nicht so sehr:
Ich glaube, ich muß wohl ein großer Kunstbanause sein. Da lasse ich mich lieber mit Milch bezahlen.
Meist jedoch mied er das turbulente Leben im Dorf. Er lebte lieber zurückgezogen auf dem Feld. Dort konnte er sich große Gedanken machen, herausfinden, warum die Blumen wachsen und die Sonne scheint.

Vogelgezwitscher, Bienensummen, ...

Bis, - ja bis die Mäuse sich gegen ihn verschworen.
Die begann ihm pötzlich in die Nase zu beißen
Aaauuuuuuuutschhhhhhhhhh
Manchmal zogen sie ihm gar am Schwanz.
Eines Tages zogen sie sogar so heftig, daß er fast in einem Mäuseloch gelandet wäre - wenn er nicht so einen dicken Hintern gehabt hätte.

Blubb Blubb

Als er genug von diesen schlechten Arbeitsbedingungen hatte, änderte er seinen Beruf. Er spezialisierte sich neu:
ich bin der größte Vogelfänger, Vogelfänger, Vogelfänger,
auf dieser Welt, auf der ganzen Welt

Doch die geflügelten Gefährten wollten ihn jedoch gar nicht in ihren Kreisen haben. Als er gerade einen Sperling fangen wollte, flog dieser über einen Bach.
Der Kater flog hinterher - und

Platsch, Spritz

lag er drin.
Dann hob der Sperling sein Schwänzchen und

Plups

hatte der Kater ein Häufchen auf dem Kopf.
Mit der Zeit kam unter den Spatzen sogar ein neuer Sport auf.
Er nannte sich Kater- ins-Auge-weit-scheiiii...
Hey, hans kommst du mit runter, kater-ins-auge-weit-scheiii......?
Das war diesem aber bald zu viel.
Er ließ also von den Vögeln ab und begann Fliegen zu jagen.

Fliegengesumm

Da hatte er sich aber erst auf etwas eingelassen!
Am Anfang ging es ja noch ganz gut.
Aber ehe sein Magen gefüllt war, begannen auch die Fliegen ihn zu foppen.
Oh man, habe ich einen Hunger!
Eine flog stundenlang im Kreis, so daß der Kater hinterherrennen mußte und bald ganz besoffen davon wurde
Dadudadiedideldum
In diesen Zustand entdeckte er die nächste Fliege
Sie überflog jede Pfütze, die sie finden konnte.

Sssssuuuuuuummmmmmmmmm

Somit war der Kater bald pfatsch naß.
Na Klasse, jetzt bin ich auch noch naß. i gitt i gitt i gitt
Die dritte Fliege jedoch hatte einen besonderen Haß auf ihn, hatte er doch gerade ihre Mutter gefressen.
Sie lockte ihn erst eine ganze Weile,
Nu komm doch komm du dreimal dummer Kater (höhnisch kichernd)
ließ ihn dann ganz nahe an sich herankommen und schon - flog sie an eine Hauswand.

Dong, Knall

Auuuuauuuuauuuuu (schmerzhaft jammernd)
Oh, oh, das gab eine schöne Beule.
Erschöpft blieb der Kater dort liegen, wo er hingefallen war und schlief erstmal ein Stündchen.
Dort fand ihn ein kleines Mädchen.
Ach du arme niedliche Miezekatze. ich werde dich mitnehmen und mich um dich kümmern
Und weil ihr der Kater mit der Riesenbeule so leid tat, nahm sie ihn auf den Arm und mit zu sich ins Haus.
Als der Kater endlich ausgeschlafen hatte, machte er sich auf die Suche nach etwas Eßbarem.

Türenklappen

Er schlich von einem Zimmer in das andere, doch nirgends fand er etwas.
Weder liefen dort Mäuse, noch flogen Vögel herum.
Einige Fliegen waren da, doch die waren zu nah an den Wänden.
Endlich kam er an ein Zimmer, in dem es ziemlich appetitilich roch.
Hhhmmmm - hier riecht es aber lecker!!!!!!!
Dort schnüffelte er ein wenig herum, fand jedoch nicht heraus, woher der Duft kam.
So setzte er sich auf ein Fensterbrett und wartete, was passierte.
Es dauerte auch nicht lang, da kam das kleine Mäddchen ins Zimmer.
Er ging auf ein großes weißes Tier zu und öffnete diesem den Schnabel.

Türquietschen

Sofort erkannte der Kater:
Aha. dort kommt dieser wunderbare Duft her, das muß ich mir merken.
Als das Mädchen gegangen war, schlich er sich auf leisen Pfoten an das große weiße Tier heran.
Hm. nun gut. es läuft nicht vor mir weg. das ist schon mal praktisch, da brauche ich es nicht fangen.
Somit versuchte er es mit einem
miau miau miau
zu überreden, den Schnabel aufzumachen. Doch nichts geschah.
Da begann er es ganz vorsichtig mit den Pfoten zu streicheln.
Wieder geschah nichts.
Wenn ich mich recht erinnere, hat mir Mutter gelernt, wenn ich trinken will, dann muß ich immer mit den Füßen gegen die Zitzen treten, damit ich Milch trinken kann. Ich werde mal probieren, ob das hier auch wirkt.
Doch auch dadurch ließ es sich nicht überreden.
So ein dummes Vieh. Warum gibt es mir nichts ab, obwohl ich so lieb bettele?
Er bearbeitete es mit all seinen Pfoten (abwechselnd) und zog und zerrte.
Und siehe da - Es öffnete endlich seinen Schnabel.
Ooooooohhhhhhhhhhhrrrrrrrrrrrr wow - wie es hier riecht
hhhhhhhhmmmmmmmmmm lecker
Der Kater aber wollte seiner Nase kaum trauen - wie es dort roch ....
Hier ist ja Milch und Käse und Wurst und Butter und Hühnchen und und und
Und da beschloß er:
In diesem Haus bin ich und hier bleibe ich!
Dann wollte er alles auf einmal fressen.

Schmatzen

Aber das ging nicht.
So versuchte er so viel wie möglich in sich hineinzustopfen, nahm noch eine Zwiebelmettwurst und einen Käse in die Schnauze und machte, das er wegkam.

Fußgeräusche

Da ging auch schon die Tür auf.

Türquietschen

Mitten im Zimmer stand nun eine Frau. Was ist denn hier los?
sprach sie.
Der Kater aber dachte noch im Laufen:
Warum singt sie denn schon wieder, ich habe ihr doch gar keine Maus verkauft.
Dann rannte er durch die Tür in den Vorsaal.
Dort verlor er vor Schreck den Käse, denn in der anderen Tür stand plötzlich ein Mann.
Hilfe,der stand vorhin aber noch nicht hier. was will er denn in meinem Revier?!
So schnell wie er nur konnte, verkroch er sich unterm Bett und kam dort stundenlang nicht mehr vor.
Der Mann in der Tür aber fragte mit tiefer Stimme:
Was macht denn der Käse im Vorsaal?
Dem Kater wurde Angst und Bange und er befürchtet, daß er das schöne Haus wieder verlassen musste, weil er etwas Schreckliches getan habe.
Oooweioooweiooowei,daß gibt Ärger!!!!!!!
Das kleine Mädchen kam sofort im den Vorsaal gelaufen und sagte:
Das war mein schönes Katerchen,er ist sooooo lieb und
kuschlig weich und mein Freud,es ist doch nichts passiert
und er darf doch bei uns bleiben?

Inzwischen war auch die Mutter hinzugekommen.
Nun standen alle Drei im Flur, aber wo war Katerchen?
Plötzlich kam ein gestreiftes - gepunktetes Etwas unter dem Bett hervor
und verschwand auch gleich zwischen den Beinen des Mädchens und
äugte alle liebevoll und ganz gespannt an.
Mutter und Vater waren sich einig:
Dein Katerchen ist wirklich putzig, kümmere dich nur gut um ihn,
er soll es gut bei uns haben.
Bei allen war die Freude riesig, aber am meisten freute sich wohl Katerchen,
daß er endlich so ein prima zu Hause gefunden hatte.


Herzlichen Dank an Cornelia Eichner, die uns ihre Geschichte zur Verfügung gestellt hat!