Geschichten, die direkt ins Herz treffen | zurück | sitemap | mail | home |


Eigentlich... Teil 2

...sollte der Platz von Sascha leer bleiben.

Aber dann passierte etwas unvorhersehbares. Wir haben die Züchterin besucht. Im Laufe des Gespräches nahm sie einen jungen rot-weißen Perserkatzer hoch und zeigte ihn mir ganz stolz. Weißer Latz und weißer Fleck an der Nase, vier weiße Söckchen. "Den behalte ich mir", sagte sie und ich war ganz fasziniert von diesem Wollknäuel. "Der ist aber niedlich", sagte ich bewundernd und streichelte ihn. So wurden wir Freunde.
Beim nächsten Besuch dort kam er zu mir und wir spielten. Als wir gingen, nahm ich ihn auf den Arm und sagte zu meinem Mann: "Kuck mal, mein Ostergeschenk". Mein Mann und die Züchterin grinsten. Kurz darauf zog die Züchterin um und wir halfen.

Beim nächsten Besuch (nach Ostern) fragte sie mich, ob ich den Kevin haben wollte. Ich bat um (ganz) kurze Bedenkzeit. Ende Mai 2004 haben wir ihn mitgenommen. Er wurde von allen sofort akzeptiert. Er ist hier der "Star in der Manege". Liegt vielleicht daran, dass er der Neffe von Sascha ist. Ein bißchen Ähnlichkeit ist ja vorhanden; auch von seinem Wesen her läßt sich die Verwandtschaft nicht verleugnen. Wir haben sehr viel Spaß mit ihm. Hauptsächlich wenn er ganz ungestüm auf die anderen zuläuft und spielen will.

Er ist ein kleines verwöhntes Kerlchen, der uns hier alle erzieht. Kurz nach seinem Einzug hier bemerkte ich, daß ihm etwas aus dem Ohr läuft. Ich habe ihn dann zum Tierarzt gebracht und der stellte fest, daß er Hefepilz und eine eitrige Ohrentzündung hatte. Es dauerte ziemlich lange, bis das alles verheilt war. Kevin hatte Glück sonst hätte man ihm das Trommelfell aufschneiden müssen. Im Laufe der mehrmaligen Untersuchungen beim Tierarzt stelle dieser fest, daß seine Herztöne nicht in Ordnung sind.
Ostern 2005 fuhren wir dann nach Wetzlar zu einem Spezialtierarzt, um einen Herzultraschall machen zu lassen. Kevin hat ein Loch im Herzen und das kann man nicht operieren. Solche Operationen können nur bei Hunden und kleinen Kindern ab 10 kg Körpergewicht durchgeführt werden. Erschwerend kommt noch dazu, daß er ein Einhöder ist. Wir können ihn nicht kastrieren lassen. Mit einem Hoden im Bauch wird er höchstens sieben bis acht Jahre alt. Der kleine Kerl hat so viel Lebensfreude in sich; spielt für sein Leben gern Nachlauf und fühlt sich hier sauwohl. Er ist ein ganz verschmuster kleiner Knuddelbär. Ich werde nun so gut ich kann für ihn sorgen und hoffe, daß er wenigstens diese sieben bis acht Jahre bei mir bleiben darf.

Ich bin froh, daß er bei mir gelandet ist und nicht bei einem "Möchte-gern-Katzen-Liebhaber" der ihn dann hätte vielleicht ausgesetzt oder ins Tierheim abgeschoben.

Inge
16. Oktober 2005

Vielen Dank an Inge (Oktober 2005)