Geschichten, die direkt ins Herz treffen  

Für Fienchen

Weiße Pfoten, getigertes Fell,
äußerst langsam, beim Fressen sehr schnell,
riesige Augen, der Schwanz war zu kurz,
sie Spitze brach ab, beim Fenstersturz,
kaum war mein Yoghurt-Becher leer,
kam die kleine Dicke her,
mit flinker Zunge rasch ausgeschleckt,
die Pfote überall reingesteckt,
in diese Schüssel, in die Tasse noch,
ich sagte "nein", aber Fienchen tat's doch,
viele Jahre verbrachte sie mit mir,
als ich sie bekam, als winziges Tier,
war sie grad erst ein paar Wochen,
wir haben uns oft zusammen verkrochen,
so lütt sie war am Anfang noch,
so wuchs sie zur großen Katze doch,
die Jahre vergingen, sie war immer da,
aber plötzlich stand der Tod ihr nah.
Krebs begann an ihren Kräften zu zehren,
lange konnte sie sich noch wehren,
dann letztendlich, mit 16 Jahren,
konnte sie niemand mehr davor bewahren,
schwach zu werden, durch die Krankheit,
und ich wußte, es ist nun an der Zeit,
ihr zu verhelfen, in einen schmerzlosen Tod,
trotzdem weinte ich viel in meiner Not.
Fienchen, ich vermiss' Dich so sehr,
Dich vergessen, daß kann ich nicht mehr,
Alles Liebe, da wo Du jetzt bist,
fühl Dich gekrault und lieb geküßt.


Von Julie (August 2001)

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